2013 spielten wir im Innenhof des Lessingbades das Frühwerk des sächsischen Genies Gotthold Ephraim Lessing: „Der Junge Gelehrte“ als flottes Sommertheater.
„Ich verstehe sieben Sprachen vollkommen, und bin erst zwanzig Jahr alt. In dem ganzen Umfange der Geschichte, und in allen mit ihr verwandten Wissenschaften, bin ich ohne gleichem.“
Dem jungen Gelehrten Damis ist schon lange klar, dass er ein „Weltweiser“ ist. Jetzt aber soll durch eine Auszeichnung der Preußischen Akademie die ganze Welt seinen großen Geist anerkennen müssen. So säße er selbstverliebt in seiner Stube und wartete auf seinen erhabenen Platz in der Geschichte, hätte da nicht Vater Chrysander Heiratspläne für ihn geschmiedet: Adoptivtochter Juliane soll ihm zur Frau geben werden, um die Familienkasse zu füllen. Pflichbewusst willigt Juliane, eigentlich verliebt in Valer, in den Kuhhandel ein. Als Valer schließlich eintrifft und sich auch noch die beiden Diener Lisette und Anton in den Konflikt einmischen, ist das Chaos komplett.
Im quirligen Stil der Komödie mit Netz und doppelten Böden kämpfen: Der selbstverliebte Sohn gegen den wetterwendigen Vater, der idealistische Valer gegen seine pflichtbewusste Geliebte, die wahre Gelehrsamkeit gegen das Meer der Ungebildeten, die Unterdrückten gegen die Allmächtigen.
Ring frei!
Es spielen: Christina Dobirr, Elena Schmidt-Arras, Linda Stach, Jens Böke, Andreas Hüttner, Sebastian Knorr;
Regie: Andreas Hüttner