„Macbeth – Der Chor der Frauen“ nach W. Shakespeare

Die Hexen…
…in Aktion

Die Gruppe „theatrikos“ hat 2014 ihre dritte Kieler Produktion präsentiert. Die Inszenierung war als moderne, vielschichtige Adaption des altbekannten Textes anlässlich Shakespeares 450tem Geburtstag konzipiert:
Es ist die altbekannte Saga über den machtbesessenen General Macbeth der, angestachelt von seiner Frau, den König tötet, um selbst auf den Thron zu steigen.
Auch rund 400 Jahre nach der Entstehung des Stückes genügte uns ein Blick in die Nachrichten, um festzustellen, daß Krieg, gewaltsame Machtergreifung und machiavellistischer Terror, global betrachtet, unser gesellschaftliches und politisches Leben noch immer begleiten.
Aber wie kommt es zu solchen Gewaltexzessen? Wer entfesselt sie? Entwickeln sie eine Eigendynamik und werden zum Selbstläufer oder hat der Handelnde sein Schicksal weiter in der Hand? Kann man sich gegen die destruktiven Strömungen in den Zeitläufen wehren und als Einzelner, Handelnder wirklich frei entscheiden? Ist Macbeth nur ein Verbrecher dem seine Taten über den Kopf wachsen und den sein Gewissen allmählich zernagt? Oder konnte er dem Schicksal nicht entrinnen, weil seine Mordtaten unweigerlich weitere Gewaltausbrüche hervorbringen würden wie die Hydra neue Köpfe?
Diesen spannenden Fragestellungen sind wir in unserer Inszenierung mit großem formalen Gestaltungs- und Experimentierwillen nachgegangen.

Der Untertitel deutet es bereits an: Das ganze Theaterspiel entwickelte sich aus einem „Chor der Frauen“ heraus. Wir haben bei der Besetzung des Stückes zunächst ganz bewusst auf Männer verzichtet, um die ganze Handlung in eine reine Frauenwelt zu versetzen. Zuguterletzt spielte ein männlicher Schauspieler dann aber doch noch mehrere Leichen und die Oberhexe Hekate. 😉

Mit: Christina Dobirr, Linda Stach, Kati Luzie Stüdemann und Jens Böke

Regie: Andreas Hüttner, Musik: Elena Schmidt-Arras